Autor: Niklas Finger (B.Sc. Ost)
 
Hintergrund:
Bei Schulterschmerzen wird meist das Subacromiale Impingement-Syndrom (SIS) diagnostiziert. Dies beschreibt das Einklemmen von Strukturen im subacromialen Raum, was zu Schmerzen führt. Das Schultergelenk ist komplex aufgebaut und unterliegt mehreren Einflussfaktoren. Schulterschmerzen können auch durch Dysfunktionen und Pathologien, die an anderer Stelle vorliegen, ausgelöst werden. Gegenstand dieser Studie ist der Einfluss einer viszeralen Behandlung auf die Schulter bei SIS-Patienten.
 
Methodik:
Diese Studie ist eine randomisierte, kontrollierte und eingeschränkt einfach verblindete Grundlagenstudie. Bei allen Probanden fanden zwei Behandlungen mit einer einwöchigen Pause statt. Vor und nach jeder Behandlung erfolgten Untersuchungen zur Schmerzwahrnehmung mittels visueller Analogskala (VAS) und zur Beweglichkeit anhand der Range of Motion (ROM). Eine Kombination aus parietaler und viszeraler Behandlung wurde einer rein parietalen Behandlung gegenübergestellt, wobei beide Gruppen mit Querfriktion der Supraspinatussehne und einer Muskel-Energie-Technik an der Schulter behandelt wurden. Die viszerale Studiengruppe erhielt zusätzlich noch einen Zwerchfell-Release und eine Leberpumptechnik.
 
Ergebnisse:
Auf der VAS sank die Schmerzintensität von 7,25 (±1,48) auf 3,5 (±1,1) jedoch nicht signifikant zur Vergleichsgruppe (p=0,077). Die Elevation verbesserte sich nicht signifikant von 82,2 (±5,44) auf 100 Grad (±9,35) (p=0,61).
 
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse sprechen für eine tendenzielle, aber nicht signifikante, Verbesserung der Symptomatik durch eine zusätzliche viszerale Behandlung. Um eine mögliche Signifikanz zu belegen, sind Studien mit höherer Probandenzahl notwendig. Für eine Beurteilung eines langfristigen Effekts, wäre ein Follow-Up empfehlenswert.
 

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