Vom 21.-23. April 2017 fand in Mailand die ICAOR 11 statt.

Das Programm war international besetzt, hochrangige Wissenschaftler stellten aktuelle Entwicklungen Ihrer Forschungsbereiche vor. Darunter waren:

Leon Chaitow (Honorary Fellow, University of Westminster, London; Editor-in-chief of the Journal of Bodywork & Movement Therapies) hat aktuelle Grundlagenstudien vorgestellt, die manualtherapeutische Ansätze im Labor an einzelnen Geweben (z.B. Collagenfasern, künstliche Sehnen) oder im Tiermodell untersuchen. Hierbei wird z.B. die Art, Richtung und Stärke einer Technik untersucht, um die effektivste „Dosis“ zu identifizieren, z.B. von MFR-Behandlungen. Mr. Chaitow diskutierte ausführlich, ob und wie diese Ergebnisse auf die manualtherapeutische Praxis übertragen werden können.

Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeit von Leon Chaitow ND DO zu bekommen, wenn er vom 04.05.-06.05.2018 in Hamburg zu Gast ist. Weitere Informationen und Anmeldung zum Kurs finden Sie HIER.
 

Prof. Dr. Wilfrid Jänig (Professor of Physiology Emeritus, CAU Kiel) sprach in seiner Keynote über den Zusammenhang zwischen dem autonomen Nervensystem und Entzündungsreaktionen. Werden nozizeptive Rezeptoren im Gewebe stimuliert, kommt es zu einer Reduktion der Vasokonstriktion in den Blutgefäßen und einem erhöhten Blutfluss, um antiinflammatorische Moleküle ins das betroffene Gewebe zu transportieren. Dieser Mechanismus dient z.B. als Ansatzpunkt für Behandlungen für komplexe Schmerzsyndrome (CRPS). Hierbei wird der Schmerz häufig durch sympathische Aktivität aufrechterhalten – unterbindet man diese zeitweilig, lässt sich eine dauerhafte Reduktion von Schwellungen (und Schmerzen) der betroffenen Gliedmaßen erreichen.

Lernen Sie Prof. Dr. Jänig bei seinem Kurs vom 27.10.-29.10.2017 in Berlin kennen! Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie HIER.
 

Auch die OSD war vertreten und wir haben uns sehr darüber gefreut, zwei äußerst gelungene Abschlussarbeiten zu präsentieren, die an unserer Schule entstanden sind. Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin für Methodologie Anja Baumbach hat teilgenommen und folgende Arbeiten vorgestellt:

  1. Andrea Renninghoff: „The effect of osteopathic treatment in pressure pain threshold and pain intensity in children with growing pains. A randomized controlled trial.”

In dieser Studie wurden 11 Kinder mit Wachstumsschmerz 6 Wochen lang osteopathisch behandelt und mit einer Gruppe von 10 Kindern, die nicht behandelt wurden, in Bezug auf Schmerzintensität und Druckschmerzschwelle verglichen. Dabei zeigte sich in der Osteopathiegruppe eine signifikante Veringerung der Schmerzintensität und –häufigkeit.

  1. Jessica Albers: „Effectiveness of two osteopathic treatment approaches on pain, pressure pain threshold and disease severity in patients with fibromyalgia – a randomized controlled trial.“

Die 10-12 wöchige osteopathische Behandlung hatte einen statistisch signifikanten positiven Einfluss auf die Schmerzintensität und die Funktionsfähigkeit im Alltag von Fibromyalgiepatienten im Vergleich zur unbehandelten Gruppe. Dabei wurden einige Patienten mit GOT behandelt, also einer allgemeinen Behandlungsroutine, die anderen Patienten erhielten eine individuelle befundorientierte Behandlung. Die Ergebnisse in beiden Gruppen waren ähnlich.

Das vollständige Abstract finden Sie hier:

Effectiveness of two osteopathic treatment approaches on pain, pressure pain threshold and disease severity in patients with fibromyalgia

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