In einer neueren Veröffentlichung von Espinosa-Medina und Kollegen in der Zeitschrift Science (18 Nov 2016: Vol. 354, Issue 6314, pp. 893-897) postulieren die Autoren, dass die sakralen Spinalneurone – bislang als parasympathisch klassifiziert – dem sympathischen Nervensystem zugeordnet werden sollten. In der Untersuchung von Mäuseembryonen zeigten die präganglionären Neurone der Sakralregion charakteristische biochemische Eigenschaften sympathischer Nervenfasern. Dies könnte neue Therapiemöglichkeiten bei Störungen in der Beckenregion implizieren.

Der emeritierte Professor Dr. Wilfrid Jänig (Universität Kiel und Dozent an der Osteopathie Schule Deutschland) hat nun mit weiteren Kollegen kritisch Stellung zu dieser Publikation bezogen:

 

„Wir widersprechen einer Hochrechnung, die auf der Ausprägung von Transskriptionsfaktoren im Embryo basieren, und die unsere bestehende Definition des Autonomen Nervensystem von adulten Säugetieren ersetzen soll.“

 

(eLetter from 22 December 2016, online access via https://d2ufo47lrtsv5s.cloudfront.net/content/354/6314/893/tab-e-letters )

 

Die parasympathische und sympathische Innervation der Beckenorgane. Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Professor Jänig, 2017.

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