Der Einfluss alternativmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten auf das exzessive Schreiverhalten bei Säuglingen

Systematischer Literaturüberblick von Louisa Stahmann

Hintergrund:
Das exzessive Schreien in den ersten drei Lebensmonaten des Säuglings stellt eine starke Belastung in der Eltern-Kind-Beziehung dar. Ein anhaltendes Schreien über den dritten Lebensmonat hinaus kann sich als chronische Unruhe bis ins Kleinkindalter manifestieren und sich zu weiteren Störungen ausbreiten. Ursachen für die Symptomatik sind bislang nicht eindeutig geklärt und die schulmedizinische Therapie erfolgt meistens über Medikamente oder eine Nahrungsumstellung der stillenden Mutter. Das Schreiverhalten wird dadurch nicht verbessert. Der Bedarf an alternativmedizinischen Therapiemöglichkeiten, insbesondere der Osteopathie steigt. Bisher sind die Behandlungsansätze jedoch wenig erforscht.

Methodik:
In einer systematischen Literaturrecherche wird in fünf medizinischen Datenbanken, in drei Fachzeitschriften und in einer Bibliothek, unter Verwendung geeigneter Suchkombinationen und Ein- und Ausschlusskriterien, der Forschungsstand alternativmedizinischer Behandlungsansätze beurteilt. Zielparameter sind Schreidauer, -intensität und -häufigkeit der Säuglinge.

Ergebnisse:
Aus insgesamt 155 Treffern können neun relevante Studien generiert werden. Darunter sind vier osteopathische (drei unveröffentlichte Abschlussarbeiten und eine publizierte Studie), drei chiropraktische und zwei Akupunktur-Studien. In acht der neun Quellen wird ein reduzierender Einfluss auf das exzessive Schreiverhalten der Säuglinge durch die alternativmedizinischen Behandlungsansätze beschrieben. Die osteopathischen und chiropraktischen Behandlungen erfolgen individuell befundorientiert. Die Akupunktur findet über die minimale standardisierte (Di4) oder halbstandardisierte individuelle (Di4, Ma36, Ex-AH 10) Methode statt.

Schlussfolgerung:
Die Literatur zeigt einen positiven Einfluss durch die befundorientierten alternativmedizinische Behandlungsansätze auf das exzessive Schreiverhalten der Säuglinge, allerdings besteht diesbezüglich noch weiterer Forschungsbedarf.

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