(english version below)

Ass. Prof. Emiliano Bruner PhD (ESP) ist der Forschungsleiter der Paleoneurobiologie am National Research Center for Human Evolution in Burgos, Spanien. Seine hauptsächlichen Forschungsgebiete liegen in der Kraniologie, der Paloneurologie, der evolutionären Neuroanatomie, der kraniovaskulären Morphologie, der digitalen Anatomie und der berechnenden Morphometrie. Sein Schlüsselprojekt behandelt die Anatomie und Evolution des Parietallappen des Gehirns. Wir freuen uns ihn zu diesem Thema auf unserem Kongress zu sehen:

Funktionelle Kraniologie und die Evolution des Gehirns (Vortrag & Workshop)

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Möchten Sie mehr über Bruner erfahren? Im Interview erfahren wir etwas über seine Forschungsarbeit und bekommen einen Einblick, was uns auf dem Kongress erwartet…

Könnten Sie uns einen kurzen Überblick Ihrer neuesten Forschungsarbeit geben?

Ich habe viel mit den Parietal- und Frontregionen gearbeitet. Ersteres zeigt eine herausragende Variabilität unter erwachsenen Menschen. Das Paper beschreibt hauptsächlich kortikale Variationen assoziiert mit den Parietallappen und deren Funktionen (wie z.B. visuospatiale Integration und Körperwahrnehmung). Dies beeinflusst jedoch auch die Funktionsachse des Kopfes. Letzteres stellt eine sehr interessante Fallstudie zur funktionellen Kraniologie dar, da es einen räumlichen Konflikt zwischen den Frontallappen und dem Gesicht gibt.

Was hat Sie bei Ihrer Forschung überrascht?

Das Erstaunlichste daran ist, dass man bei der Arbeit mit digitaler Anatomie und rechnergestützter Morphometrie schnell feststellen kann, dass die meisten Informationen über unsere grundlegenden anatomischen Merkmale und Funktionen einem immer noch fehlen. Paradoxerweise wissen wir mehr über Moleküle und Zellen als über Gewebe und Organe. Aufgrund der Fortschritte in der Informatik ist das Studium der Makroanatomie heutzutage einfach und billig und in Bereichen wie Anthropologie und Medizin zwingend vorgeschrieben. Es existieren große und komplexe anatomische Regionen, die beim Menschen nicht hinreichend bekannt sind, ganz zu schweigen von anderen Primaten.

Welche Ergebnisse Ihrer Forschung könnten für Osteopathen klinisch relevant sein?

Bei der natürlichen Selektion werden „Pakete“ von Merkmalen gefördert oder verhindert, da unsere biologischen Merkmale nicht isoliert sind, sondern in genetische, funktionelle und strukturelle Netzwerke integriert sind. Wenn ein „Paket“ verschiedener Merkmale gut ist, wird es von der Evolution unterstützt/gefördert, auch wenn es einige negative Folgen mit sich trägt. Dies ist die Grundlage der Evolutionsmedizin, die darauf abzielt, einige pathologische oder subpathologische Zustände als Nachteile evolutionärer Veränderungen zu interpretieren. Diese Perspektive ist auf jeden Fall nützlich, wenn Sie versuchen, unsere anatomischen und biologischen Grenzen anders zu sehen.

Auf unserem Kongress lautet der Titel Ihrer Vorlesung & Ihres Workshops „Funktionale Kraniologie und Gehirnentwicklung“. Was können wir von Ihrem Vortrag erwarten?

Wir werden die strukturellen und funktionellen Beziehungen zwischen Gehirn und Schädel diskutieren und dabei die Bereiche der evolutionären Neuroanatomie und der Paläoneurologie vorstellen. Bei der Evolution des Gehirns geht es nicht nur um Neuronen, sondern auch um die räumlichen Beziehungen zwischen Weich- und Hartgewebe. Die funktionale Kraniologie befasst sich mit solchen ontogenetischen und phylogenetischen Beziehungen und bietet eine umfassende Perspektive zur Untersuchung normaler Variationen, pathologischer Zustände und evolutionärer Veränderungen.

Alle Informationen zum Kongress, das Programm und die Online-Anmeldung finden Sie auf unserer Webseite

osteopathiekongress.de


Sie haben noch Fragen? 

Melden Sie sich in unserem Kongressbüro +49 (0) 40 644 15 69 – 0
oder schreiben Sie uns eine E-Mail an kongress@osteopathie-schule.de 



English version

Do you know Emiliano Bruner

Ass. Prof. Emiliano Bruner PhD (ESP) is the research leader in paleoneurobiology at the National Research Center for Human Evolution, Burgos (Spain). His main research areas concern functional craniology, paleoneurology, evolutionary neuroanatomy, craniovascular morphology, digital anatomy and computed morphometrics. Bruner’s key research projects deal with the anatomy and evolution of the parietal cortex. He is also involved in cognitive studies dealing with the evolution of visuospatial functions. We are pleased to see him on this topic at ourthis years conference in Berlin:

Functional Craniology and Brain Evolution (Lecture & Workshop)

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Would you like to know more about Bruner? In a personal interview we learn about his research work and get an insight what we can expact at the osteopathy conference 2019 …

Could you give us a short overview to your latest research paper?

I have been working a lot on the parietal and frontal regions. The former displays an outstanding variability among adult humans. It mainly concerns cortical variations associated with the parietal lobes and their functions (like for example visuospatial integration and body cognition), but it is something that also influences the head functional axis. The latter represents a very interesting case study in functional craniology, because of a spatial conflict between the frontal lobes and the facial block.

What surprised you in your research?

The most amazing thing is that when you work in digital anatomy and computed morphometrics you soon realize that we still miss most information on our basic anatomical traits and features. Paradoxically, we know more on molecules and cells than on tissues and organs. Thanks to the advances in computer science, studies in macroanatomy are nowadays easy and cheap, and definitely mandatory in fields like anthropology and medicine. There are large and complex anatomical regions which are not even sufficiently known in our species, not to say in other primates.

What could be some clinical relevant outcomes for Osteopaths from your research?

Natural selection promotes or demotes “packages” of traits, because our biological features are not isolated, but are instead integrated into genetic, functional, and structural networks. If a block of features is a good one, evolution will promote it, even if it includes some negative consequences. This is the foundation of evolutionary medicine, which is aimed at interpreting some pathological or sub-pathological conditions as drawbacks of evolutionary changes. Such perspective is definitely useful when trying to have a different view on our anatomical and biological limitations.

At our conference the title of your lecture an your workshop is “Functional Craniology and Brain Evolution”. What can we expect at your lecture?

We will discuss the structural and functional relationships between brain and braincase, introducing fields like evolutionary neuroanatomy and paleoneurology. Actually, brain evolution is not only a matter of neurons, but also of spatial constraints between soft and hard tissues. Functional craniology deals with such ontogenetic and phylogenetic constraints, and it supplies a comprehensive perspective to investigate normal variation, pathological conditions, and evolutionary changes.

More information about our conference, the program and the online-registration you will find here…

https://www.osteopathie-schule.de/osteopathy-conference-2019/


For any questions, please call us at our conference office 
+49 (0) 40 644 15 69 – 0 or write an email to 
kongress@osteopathie-schule.de 

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